Leben = Bewegung = Freude

Gedanken

 


12.11.2023: Machen Berge süchtig? Es gibt Menschen, die die Herausforderung suchen, sei es im Sport, im Berufsleben oder sonstwo. Der Bergsport bietet nicht nur sportliche Betätigung, sondern auch Naturerlebnisse und viele andere Herausforderungen. Durch regelmäßige Ausübung und gute psychische und physische Anlagen kann man, wie bei jeder Sportart, richtig gut, ob im Klettern, Skibergsteigen und Alpintouren, werden und bei solchen Touren sehr viel Lebensfreude und Lebensintensität erfahren. Die Leute, die sehr viel Zeit in den Bergern verbringen und auch besonders gut in der Ausübung des Bergsports werden, werden dann oft als Extrembergsteiger und (negativ) als „Bergsüchtige“ bezeichnet.

Die meisten Leute, die ja die Berge eher vom Fernsehen kennen und vielleicht mal eine Hüttenwanderung gemacht haben, können es nicht nachvollziehen, wie intensiv und schön so ein Bergtag mit einer besonderen Tour sein kann. Das man das dann immer wieder erleben möchte, liegt im Menschsein. Eine gewisse Gefahr ist damit immer im Spiel und diese zu meistern gehört auch zum Bergsport. Auch ist der Bergsport nicht selten mit weniger angenehmen Dingen, wie großer Anstrengung, Durchhaltevermögen, Gefahr, Geduld und auch Aushalten von schlechtem Wetter und Kälte, die alles andere als suchtauslösend sind, verbunden. Der Mensch sehnt sich daheim nach Abenteuer und wenn man dann mitten im Abenteuer steckt, sehnt er sich nach dem gemütlichen Zuhause. Auf dem Gipfel hat sich oft die Euphorie in Grenzen gehalten, weil noch der schwierige Abstieg oder die gefährliche Skiabfahrt bevorstand. Die schönsten Augenblicke im Bergsport habe ich erlebt, als die Tour wohlbehalten überstanden war und man mit den Kameraden nach der Tour im Auto bei der Heimfahrt oder in einer Gaststätte zusammengesessen ist und das Erlebte Revue passieren hat lassen.

M. E. durchleben die meisten „Bergsüchtigen“ eine so 10- bis 15-jährige Sturm- und Drangphase und dann begnügt man sich wieder mit einfacheren Zielen und legt seinen Lebensschwerpunkt wieder auf andere Dinge. Da man sich immer wieder den Gefahren aussetzen muss und manchmal auch viel Glück gehabt hat, wird man mit diesen Erfahrungen wieder etwas ruhiger und weiß auch wieder die einfacheren Dinge im Leben zu schätzen und blickt auf eine sehr schöne Zeit zurück. Deshalb bin ich der Meinung, dass man im Bergsport nicht von Bergsucht, sondern vielleicht besser von Bergleidenschaft sprechen sollte. Es ist gut, wenn jemand mit Leidenschaft etwas tut, weil nur dann kann man wirklich gut darin werden. Jeder Mensch sollte seine ihm gegebenen Talente und guten Anlagen finden und diese dann möglichst ausnützen und ausbauen - dies ist m. E. ein wesentlicher Lebenssinn. Der Mensch durchlebt verschiedene Lebensphasen und es ist gut, wenn diese Phasen nicht nur halbherzig, sondern mit Leidenschaft, Begeisterung und vielleicht auch manchmal mit Entbehrungen durchlebt werden. 

Ulrich Aufmuth hat sich in seinen Büchern "Zur Psychologie des Bergsteigens" und "Lebenshunger" in den 1990er-Jahren viele Gedanken über dieses Thema gemacht. Ich habe sie damals sehr gerne gelesen und jetzt wieder aus meinem Bücherregal hervorgeholt (die beiden Bücher sind gebraucht über das Internet zu erwerben). 

Der Alpenverein nimmt einige Male im Jahr Podcasts über aktuelle Bergthemen auf. Beim Thema Bergsucht wurde ich als "Bergsuchtkandidat" eingeladen, weil ich ja früher sehr viel in den Bergen unterwegs war und jetzt außergewöhnlich viele Höhenmeter mache - hier der LinkHinterher betrachtet, habe ich mich zu wenig auf dieses Thema vorbereitet - habe zu wenig rüber gebracht, was ich eigentlich sagen wollte. Aber irgendwie war es im Gespräch nicht so einfach, weil es ja doch ein recht abstraktes bzw. ein wenig greifbares Thema ist.



03.11.2023: Inflation: Nachfolgend eine Zusammenstellung der Inflationsraten in Österreich seit 1995. Darunter habe ich dann daraus die "Inflationsfaktoren" berechnet, also wieviel das Geld in den einzelnen vergangenen Jahren Wert war, wenn man das Jahr 2023 mit 1 ansetzt. Z. B. war das Geld im Jahre 1995 noch 1,87 und im Jahre 2010 noch 1,44 mal so viel Wert als heute.  


26.10.2023: Staatsschulden: Heute am Nationalfeiertag habe ich versucht wichtige Daten über das ziemlich undurchsichtige und komplexe Thema Staatsschulden zusammenzustellen. Da vor allem in den USA die Staatsschulden unvorstellbare Ausmaße annehmen, denkt man sich schon manchmal, kann das auf Dauer gut gehen. Ich bin so erzogen worden, dass Schuldenmachen grundsätzlich etwas Negatives ist. 

Unten im letzten Diagramm habe ich die Schuldenentwicklung in den USA bis 2060 für verschiedene Zinssätze berechnet. Wenn man bedenkt, dass der Dollar nach wie vor die "Weltwährung" ist und sich der Schuldenstand von derzeit 32 Billionen-€ bis 2050 (also in 27 Jahren) insbesondere aufgrund der Zinsbelastung auf ca. 100 Billionen-€ gesteigert hat, dann fragt man sich, wie soll der Staat diese hohe Zinsbelastung finanzieren können. Um dies zu schaffen, müsste auch das Wirtschaftswachstum ähnlich stark steigen und dies scheint mit den immer knapper werdenden Primärenergien und Ressourcen unmöglich zu sein.  

Die Staatsschulden vieler Länder werden im Internet öffentlich gemacht und auch einiges darüber erläutert. Zunächst eine Erklärung der Staatsschulden, die ich hier entnommen habe.:

Definition Staatsverschuldung: Die deutsche Staatsverschuldung meint die Gesamtverschuldung aller öffentlichen Haushalte. Sie setzt sich zusammen aus der Verschuldung von Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbänden und der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Per Definition sind es Schulden, welche diese öffentlichen Haushalte beim "nicht-öffentlichen Bereich" haben, also bei Banken, Privatunternehmen oder sonstigen privaten Geldgebern im In-und Ausland.

Warum machen die Staaten Schulden? Dass Schulden und Wohlstand zusammen gehören, darüber herrscht unter Ökonomen Einigkeit. Kein Staat, kein Unternehmen, kein Privatmensch kann größere Investitionen immer aus eigener Tasche tätigen. Ohne Schulden gäbe es keine Investitionen und somit keine Zukunft. Reichen die üblichen Haushaltsmittel wie Steuereinnahmen nicht aus, dann borgt sich der Staat das Geld von Dritten aus. Er verschuldet sich also.Schulden für den Bau neuer Verkehrswege, Schulen oder Kommunikationsinfrastruktur gelten als gute Schulden, da sie eine Investition in die Zukunft sind. Sie machen - in der Theorie - nachfolgende Generationen sozusagen noch reicher und können später um ein Vielfaches wieder zurückgezahlt werden. Heikel gelten Schulden, die nur für Konsumzwecke gemacht werden. Ebenfalls als heikel gilt, wenn Schulden nur deshalb aufgenommen werden, um alte Schulden zu tilgen oder zu begleichen.

Wie funktioniert Staatsverschuldung? Das wichtigste Instrument hierfür sind Staatsanleihen. So nennt man Schuldverschreibungen, die ein Staat ausgibt. Dabei handelt es sich um Wertpapiere (auch Rentenpapiere genannt), die von Dritten gekauft werden. Das spült Geld in die Kasse des Staates. Diejenigen, die Anleihen kaufen, werden also Kreditgeber. Umgekehrt wird der Staat Kreditnehmer. Er hat also nun Schulden. Die Verschuldung des deutschen Staates läuft vor allem über Bundesanleihen, Kommunalanleihen oder Bundesschatzbriefe. Der Unterschied zwischen Anleihen und Schatzbriefen besteht darin, dass Anleihen auch vor Fälligkeit über die Börse gehandelt werden können. Sie unterliegen also einem Kursrisiko. Wie bei einem Kredit üblich, muss der Staat für das geliehene Geld einen Preis an den Geldgeber zahlen. Das ist der Zins. Deshalb nennt man Anleihen auch verzinste Wertpapiere. Der Staat ist verpflichtet, das Geld nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit an die Gläubiger zurück zu zahlen inklusive dieser Zinsen. Die Zinsen sind umso höher, je schlechter die Bonität, also die Zahlungsfähigkeit des betreffenden Staates eingeschätzt wird. Als Gläubiger hat man natürlich ein Interesse, nach Ende der Laufzeit das eingesetzte Geld inklusive Zinsen zurück zu bekommen, also dass der Staat nicht zahlungsunfähig wird. Um die Bonität einzuschätzen gibt es die sogenannten Ratings. Weltweit führend sind dabei die drei US-amerikanischen Rating-Agenturen Standard & Poor‘s (USA), Moody’s (USA) und Fitch (USA/UK). Deutschland erhält im abgestuften Bewertungssystem der Ausfallwahrscheinlichkeit von allen drei Agenturen die Bestbewertung „AAA“, meist gesprochen als „Triple A“.

Wo hat Deutschland Schulden? Jeder, der eine Bundesanleihe oder einen Bundesschatzbrief besitzt, gewährt im Prinzip einen Kredit und wird somit Gläubiger des deutschen Staates. Gläubiger kann jeder sein, Privatpersonen wie Banken oder institutionelle Anleger, im Ausland wie im Inland. Ein großer Teil der deutschen Schulden steht bei Banken zu Buche. Aber auch Zentralbanken, Lebensversicherer oder Pensionskassen halten große Positionen. Jeder dieser Gläubiger finanziert mit seinem Teil die deutsche Staatsverschuldung.


Statistiken und Diagramme:

Entwicklung der Staatsschulden in Österreich und das Verhältnis Staatsschulden / Bruttoinlandsprodukt(BIP) in %: