Gedanken
07.05.2023: Weil gestern der Giro d'Italia begonnen hat, möchte ich ein paar Gedanken über das Radfahren loswerden. Radfahren ist nicht nur Sport, sondern auch ein sehr effizientes Fortbewegungsmittel, um seinen eigenen Körper samt etwas Gepäck von A nach B zu befördern. Ich habe schon seit der Jugendzeit den Ehrgeiz, meinen Körper mit eigener Muskelkraft fortzubewegen und lege somit meine Wege mit dem Fahrrahd zurück. Weil ich mich auf diesen Wegen bewegen und auch anstrengen muss, tut das meinem Wohlbefinden gut und ich bleibe fit und gesund.
Auch da die meisten Menschen jedoch möglichst jeder Anstrengung aus dem Weg gehen wollen, wurde das Auto erfunden. Damals im 19. Jahrhundert mit den ersten Autos, hat man nicht geahnt, welche dominierende Rolle einmal das Auto in unserer Welt einnehmen wird. Die Autos brauchen viel Platz, benötigen breite Straßen, die sie dann doch immer wieder vestopfen, verbrauchen viel Energie, emittieren CO2 und tragen damit zur Klimaerwärmung bei, verursachen Lärm und durch die großen Geschwindigkeiten birgen sie viel Gefahr für den Fahrer selbst und auch für andere Verkehrsteilnehmer. Für viele unter uns ist ein Leben ohne Auto gar nicht vorstellbar und die meisten nehmen diese Nachteile einfach hin bzw. denken nicht viel darüber nach. Wahrscheinlich deshalb, weil wir mit den Autos groß geworden sind und uns daran gewöhnt haben. Inzwischen ist das Auto nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Prestigeobjekt - "umso größer das Auto, desto weiter habe ich es gebracht". Auch macht Autofahren oft ziemlich aggressiv und man fühlt sich dabei als der "Stärkste" aller Verkehrsteilnehmer.
Inzwischen habe ich aber den Eindruck, dass vor allem viele junge Menschen, die Nachteile der Autos und gleichzeitige die großen Vorteile des Fahrrads erkennen und möglichst auf Autofahrten verzichten. Insbesondere, da jetzt mit der Entwicklung der e-bikes das Radfahren einfacher geworden.
Wenn man hört, dass der Mehrzahl der Autofahrten kurze Wege sind, die auch gut mit dem Fahrrad oder e-bike bewältigbar wären, dann könnte eigentlich unsere Welt so sein wie zur strengsten Corona-Lockdown-Zeit im April/Mai 2020 mit Ruhe und Leere auf den Straßen - so stelle ich mir das Paradies auf Erden vor. Ich bin mir ganz sicher, dass mit weniger motorisiertem Verkehr auf den Straßen die Menschen viel zufriedener mit sich und der Welt wären.
Um noch einmal auf den Giro d'Italia zurückzukommen - hier ein paar sehr schöne Radsportbilder aus der Seite: https://www.giroditalia.it/en/
22.04.2023: Dasein: Unser Welt und unser „Glück“ orientiert sich fast nur an materiellen Dingen. Wir alle messen uns meist an dem was wir haben und besitzen. Selten Innehalten und Genießen. Ständig weiter und mehr. Erstrebenswerter wäre jedoch:
Einfach nur sein, nichts wollen.
Mit dem zufrieden sein was man hat und wie man ist.
Sich an den kleinen Dingen erfreuen.
Sich selbst nicht so wichtig und ernst nehmen.
Kein Neid - dem anderen etwas gönnen.
Leben und leben lassen.
In der Schule wird das nicht gelehrt, das müssen wir uns selbst beibringen - doch die Wenigsten schaffen es. Andreas Bouranis Worte in seinem Lied „Sein“ helfen uns vielleicht dabei.
15.04.2023: Nahrungsmittelindustrie: Es ist gar nicht so lange her, da waren nahezu alle Menschen auf der Erde Selbstversorger. Zuerst Jäger und Sammler und als die Menschen sesshaft wurden, haben sie sich ihr Gemüse, Obst und Getreide, das man zum Leben brauchte, selbst angebaut und daraus ihre Nahrungsmittel zubereitet. An Festtagen gab es auch einmal Fleisch, das von ihren Haustieren stammte.
Die Herstellung von Nahrungsmittel hat sich inzwischen zu einem weltumspannenden Industriezweig entwickelt, denn 8 Milliarden Menschen müssen ernährt werden. Angebot und Nachfrage und natürlich auch der Preis bestimmen das Geschäft. Wer billig produzieren kann, kann zu günstigeren Preisen anbieten und sich somit einen Vorteil im Verkauf verschaffen. Damit ist ein enormer Preiskampf in diesem Markt entstanden
Bekanntlich leben viele Bauern inzwischen mehr von den EU-Förderungen als von den Produkten, die sie erwirtschaften. Um gegen das Bauernsterben vorzugehen, wurde vor allem die Milchwirtschaft in der EU sehr stark subventioniert - dagegen der Gemüseanbau kaum. Immer noch wird der als richtiger Bauer angesehen, der Kühe im Stall stehen hat. Dass die Fleisch- und Milchproduktion riesige Ressourcen an Wasser, Futtermittel und Energie benötigt, ist eine Tatsache. Dass aus einem Feld, bei Anbau von z. B. Kartoffeln, das vielfache an wertvoller Nahrungsenergie erzeugt wird, als bei Bestellung mit Futtermittel für die Tiere, ebenso.
Die Basis der Nahrungsmittelindustrie sind die Pflanzen und Tiere und dabei werden bei diesem profitgesteuerten Markt vor allem die Tiere oft nur mehr als Ware und nicht als Lebewesen betrachtet. Traurig, wie weit es hier die Menschheit gebracht hat. Gut, dass immer mehr Menschen mit diesem System nicht einverstanden sind, wie solche Organisationen, wie z. B. der Verein gegen Tierfabriken (VGT).zeigen.
Momentan ist der EU-Abgeordnete und Biobauer Thomas Waitz mit seinem sehenswerten Film „Tierleid auf Rädern“ in Österreich unterwegs. Schon allein die Zahlen wieviele Tiere in der EU hin und her transportiert werden macht betroffen, aber auch die erlaubten sehr langen Transportzeiten. Gut, dass vor allem die Jüngeren unter uns immer mehr erkennen, dass die Nahrungsmittelindustrie auf dem Rücken von empfindsamen Lebewesen abgewickelt wird. Leider ist es oft schwierig zu erkennen, welche Nahrungsmittel wirklich ökologisch und tiergerecht hergestellt werden. Unser aller Ziel sollte sein, möglichst auf den Verzehr von industriell hergestellten Nahrungsmitteln und auch auf Fleisch zu verzichten.
20.01.2023: David Crosby lebt nicht mehr: Er ist am 18. Jänner im Alter von 81 Jahren gestorben. Die Band Crosby, Stills, Nash & Young (CSNY) bestand aus 4 begnadeten Sängern und Musikern und war ein Glücksfall für die Musikwelt. Das Meisterhafte von David Crosby erkennt man in diesem Stück von ihm. Er brauchte kein Drumherum, sondern nur seine Stimme mit Gitarre. Welche genialen Konzerte CSNY ablieferten geht z. B. aus dieser Aufnahme aus dem Jahre 1970 hervor - legendär.
15.01.2023: Elektromotor: Heute war zu lesen, dass in Schweden ein Sensationsfund mit sog. seltenen Erden (Neodym, Praseodym) entdeckt wurde, die nicht nur für die Herstellung von Smartphones und Labtops, sondern auch für die Permanentmagneten der Elektroantriebe benötigt werden. Dies würde die Abhängigkeit von China reduzieren. Allerdings dürften für die Genehmigungen für den Abbau dieser Metalle noch 10 bis 15 Jahre vergehen.
Rein von der physikalischen Seite betrachtet, ist das Betreiben von Geräten oder Fahrzeugen mit Elektormotoren wesentlich "eleganter" als mit einem Verbrennungsmotor. Bereits im Jahre 1820 hat Hans-Christian Örstedt entdeckt, dass stromdurchflossene Leiter ein Magnetfeld erzeugen. Ein Jahr später präsentierte Michael Faraday eine Konstruktionen bei der ein beweglicher Leiter um einen festen Magneten bzw. ein beweglicher Magnet um einen festen Leiter rotierte - der erste Elektromotor.
Eine anschauliche Erklärung des Prinzips des Elektromotors gibt es hier, die ich nachfolgend kurz zusammenfasse. Dieser besteht grundsätzlich aus einem Permanentmagneten (1) und einem Eisenteil (sog. Anker) (2), um das eine Spule aus isoliertem Kupferdraht (3) gewickelt ist.
Wenn durch die Spule ein Gleichstrom fließt, baut die Spule ein Magnetfeld auf und der Eisenkern wird zum Elektromagneten. Da der Elektromagnet drehbar gelagert ist, wird er sich nun so ausrichten, dass immer die ungleichen Pole der beiden Magnete (Elektromagnet (2)+(3) und Dauermagnet (1)) gegenüberstehen.
So lange der Strom nicht abgeschaltet wird, bleibt der Elektromagnet in dieser Stellung stehen, da er von den magnetischen Kräften in dieser Position festgehalten wird. Damit sich der Elektromagnet aber kontinuierlich weiter dreht, muss die magnetische Ausrichtung umgepolt werden, indem die Stromrichtung in der Spule geändert wird. Diese Aufgabe übernimmt ein Schleifring (Kollektor), der mit der Spule verbunden ist. Kurz bevor der Elektromagnet die optimale Ausrichtung erreicht hat, wird der Strom über den Schleifring abgeschaltet und gleich darauf mit umgekehrter Polung wieder eingeschaltet (siehe animiertes Bild).