Leben = Bewegung = Freude

Gedanken

 


01.08.2024: Reiseverkehr von München nach Bozen: Jedes Wochenende das gleiche, die Deutschen/Holländer usw. wollen in den Süden und müssen durch Tirol fahren und das natürlich möglichst mautfrei. 

Jeder Reisende überlegt sich vorher, wie er am schnellsten durch Tirol durchkommt und das hängt davon ab, welche Kapazitäten die Streckenabschnitte haben und wie viele Fahrzeuge dort gleichzeitig unterwegs sind.

Habe mir gedacht, dass man diesen Fragestellungen mit einer Verkehrsnetzberechnung näher auf den Grund gehen könnte. Dafür kann man den Ford-Fulkerson-Algorithmus (veröffentlicht 1956), der nach seinen Erfindern benannt wurde, verwenden. Der Algorithmus beruht auf der Idee, einen Weg von der Quelle (München) zur Senke (Bozen) zu finden, entlang dessen der Verkehrsfluss weiter vergrößert werden kann, ohne die Kapazitätsbeschränkungen der Streckenabschnitte zu verletzen. Aber eigenartiger Weise, sind solche Verkehrsnetzberechnungen im Internet nicht zu finden. Auch Rohrnetzberechnungen sind mit diesem Algorithmus möglich

Dies habe ich jetzt programmiert und habe die Koordinaten (Längen- und Breitengrad) der Städte an den wichtigsten Verkehrsrouten zwischen München und Bozen eingegeben und mir überlegt welche Kapazitäten, also Fahrzeuge je Stunde, auf diesen Strecken möglich sind. 

Anhand der Grafik kann man gut sehen, um welche Streckenverbindungen es sich dabei handelt. Wenn man den Ford-Fulkerson-Algorithmus dann anwendet, ergibt sich der nachstehende Verkehrsfluss. Der Verkehr der von der Quelle (München) wegfließt muss gleich groß sein, wie der Verkehr, der zur Senke (Bozen) einfließt.

Anhand der roten Zahlen an den Streckenabschnitten erkennt man die Ausnutzung – die erste Zahl bezeichnet den errechneten Verkehrsfluss und die zweite Zahl die angesetzte Kapazität. 

Man sieht sehr gut, dass z. B. auf der Strecke von Garmisch nach Zirl/Innsbruck die Kapazität gar nicht ausgeschöpft wird (200 von möglichen 600 Fahrzeugen je Stunde), da auf der anschließenden Autobahn nicht so viel zusätzlicher Verkehr aufgenommen werden kann. Im nachfolgenden Bild sind die möglichen Ausnutzungen ohne Einschnürungen (Baustellen und Unfälle) berechnet und dabei fließen von München 2000 Fahrzeuge/h weg und nach Bozen 2000 hin. 

Im folgenden Bild habe ich angenommen, dass es zwischen Innsbruck und Brenner eine Baustelle gibt (z. B. Luegbrücke) und hier die Kapazität nur mehr halb so groß ist. Dies wirkt sich dann auf einen großen Teil des Verkehrsnetzes aus und von der Quelle zur Senke können nur mehr 1300 Fahrzeuge pro Stunde ihr Ziel erreichen. Auf der Strecke zwischen Garmisch und Zirl/Innsbruck geht gar nichts mehr durch, da die anschließende Autobahn bereits voll ist und ich gehe davon aus, dass man auf die Brennerbundesstraße oder die Ellbögener Straße nicht ausweichen kann, was ja inzwischen auch nicht mehr erlaubt ist, da die Dörfer im Verkehr ersticken würden.

Man erkennt, dass die Zubringerstrecken wie z. B. von Garmisch über Seefeld nach Zirl oder von Lermoos nach Nassereith (Fernpass) davon abhängen, wie die Anschlussstrecken bereits ausgenützt sind. 


Im nachfolgenden Bild habe ich nun geschaut, wie es ist, wenn zwischen Lermoos und Nassereith (Fernpass) nur mehr 50 Fahrzeuge/h (vorher 400) und zwischen Elmen und Imst (Hantennjoch) auch nur mehr 50 Fahrzeuge/h (vorher 200) durchkommen. Wenn man ohne Baustelle zwischen Innsbruck und Bozen rechnet, ergeben sich die folgenden Verkehrsflüsse - von der Quelle zur Senke fließen 1500 Fahrzeuge/h.


Nachfolgend nun die Berechnung auch mit einer Einspurigkeit zwischen Innsbruck und Brenner, wobei zwischen Quelle und Senke nur mehr in Summe 800 Fahrzeuge/h durchkommen.

Mit solchen Berechnungen sieht man sehr schön, wie sich Einschnürungen auf das gesamte Verkehrsnetz auswirken und wie ruhig es dann teilweise auf den anderen Streckenabschnitten wird.

Fazit: Umso mehr Strecken mit hohen Kapazitäten errichtet werden, desto mehr Verkehr fließt im gesamten Netz und damit wird immer mehr Wochenend-Durchgangsverkehr in Tirol erzeugt.

Darum wäre der Fernpass-Scheiteltunnel ein Bauwerk für noch mehr Durchgangsverkehr und das will eigentlich in Tirol niemand. Das Land Tirol würde für das sog. "Fernpasspaket" (mit Ausbau des Lermooser Tunnels) um die 450 Millionen Euro investieren, das hauptsächlich den durchreisenden Deutschen/Holländer usw. nützt und der Tiroler Bevölkerung eher schadet. Bin gespannt, wann dies die Tiroler Landesregierung auch einsehen wird, denn das Geld könnte für sinnvollere Projekte verwendet werden.

In umgekehrter Richtung, also von Bozen nach München kann man das in gleicher Weise durchrechnen.

 

21.07.2024: Ältere Alm oder kleiner Bergbauernhof für ein Sozialprojekt gesucht: Auch wenn bisher nicht alle meine Wünsche und Träume in Erfüllung gegangen sind, so kann ich trotzdem mit meinem Leben zufrieden sein - der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint. Wenn man die Menschheitsgeschichte betrachtet, ist die Zeit, in die ich hineingeboren wurde (60er Jahre des 20. Jahrhunderts) und natürlich auch das Land eine glückliche Fügung. Es ist eigentlich immer nur aufwärts gegangen und wir sind von Kriegen verschont geblieben. Ganz einfach ist das Leben auch bei uns nicht, aber wenn man gesund, leistungsfähig, fleißig und ehrlich ist, kommt man in unserer Gesellschaft ganz gut zurecht.

Um so älter ich werde, desto stärker macht sich das Gefühl breit, dass ich etwas zurückgeben muss, an jene, die nicht so gute Voraussetzungen vorgefunden haben.

Über mein Ehrenamt beim Pferdeverein Pegasus in Sistrans bin ich mit der Allgemeinen Sonderschule in Hall (ASO Hall) in Kontakt gekommen. Der Verein und die ASO haben eine kleine Kooperation, mit der 2 Mal wöchentlich für ein paar Stunden SchülerInnen mit ihren LehrerInnen zum Hof kommen, so dass sie auch etwas anderes sehen und erleben, als Wohnung, Stadt, Schule und Handy. Wir machen dann gemeinsam einfache Arbeiten. In der heutigen Welt gibt es viele Jugendliche, die das Handy nicht mehr auf die Seite legen können und vor allem in einer virtuellen Welt leben und Arbeiten und Lernen als etwas sehr Schreckliches empfinden. Aktivitäten in der Natur kennen sie gar nicht. Wir möchten ihnen zeigen, dass gemeinsames Arbeiten etwas Schönes sein kann und wenn noch dazu draußen in der Natur gewerkelt wird, es mit zum Schönsten gehört.

​Einige LehrerInnen der ASO haben vor ein paar Jahren den Burger-Hof bei Prags im Pustertal/Südtirol besucht und waren von dieser Einrichtung begeistert. Wie man auf deren Webseite erkennen kann, liegt dieser Hof auf 1400 m, eingebettet in einer herrlichen Landschaft. Es werden verschiedene Aktivitäten für Schule, Familien, Kinder und Jugendliche und auch für Vereine angeboten, die vor allem das zusammen wachsen, sich entwickeln und gemeinsam erleben im Sinn haben. Die Aktionen am Burger-Hof werden größtenteils von den Bildungseinrichtungen des Schulverbundes Pustertal und von der EOS-Sozialgenossenschaft bzw. von Partnern dieser Institutionen organisiert.

​Eine der Lehrerinnen der ASO unterrichtet auch im Gefängnis in Innsbruck und von daher sieht sie, was diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen fehlt. Meist sind es die Lebensperspektiven und das positive Denken, die dann auch mit psychischen Problemen einhergehen und so wäre es für solche Menschen sehr hilfreich, wenn sie ein paar Wochen auf einem Bauernhof oder Alm in den Bergen verbringen.

Gerade solche Jugendliche kennen das Leben auf dem Land mit Tieren und Pflanzen kaum. Wir denken, wenn sie ein paar Wochen weg von ihrer Welt sind, werden sie erkennen, dass die einfachen Dinge, wie seine Nahrungsmittel teils selbst herstellen, körperlich Arbeiten, die gute Luft einatmen und durch die Ruhe auch innerlich ruhig werden, das Leben lebenswert machen. Wenn sie dann wieder in die „Zivilisation“ zurückkehren, werden sie vielleicht viele Dinge wieder positiv sehen und mit Selbstvertrauen und Energie ihr Leben meistern.

Wir, die ASO-Hall und ich, sind deshalb auf der Suche nach einem kleineren Bergbauernhof oder einer Alm, die wir herrichten bzw. ausbauen könnten, um so für die angesprochenen Jugendlichen etwas anbieten zu können, dass sie wieder auf den richtigen Weg bringt. Wir denken, so etwas Ähnliches (und in etwas kleinerem Maßstab) wie der Burger Hof in Südtirol wäre auch in Tirol eine gute Sache - denn, leider sind solche Einrichtungen in Tirol sehr rar bzw. gar nicht vorhanden. Wir sind momentan am Ausloten welche Förderungen möglich sind.

Das Allerwichtigste wäre jedoch, wenn wir einen geeigneten Flecken Erde finden, auf dem wir so etwas aufbauen könnten (pachten oder wenn es nicht zu teuer ist, auch kaufen). Vielleicht weiß jemand so einen Ort  – bitte Info an 069912572229 (auch Whatsapp) oder richioben@gmail.com . Schön wäre es auch, wenn sich noch jemand finden ließe, der/die ebenfalls von dieser Idee begeistert ist und uns beim Aufbau helfen könnte.

 

19.07.2024: Energie: In diesem Video "Die Energie der Zukunft" der Reihe TerraX, deren Moderator der Physiker Harald Lesch ist, wird sehr verständlich erklärt, wie sich die Nutzung der verschiedenen Energieformen im Laufe der Menschheitsgeschichte weiterentwickelt hat. Um so höher die Industrialisierung und um so größer der Wohlstand, desto mehr Energie wird verbraucht. Unser Wohlstand beruht hauptsächlich auf den fossilen Energieformen - aus der Erde hervorholen und verbrennen - einfacher und günstiger geht es nicht. Jetzt im Zuge der sog. Energiewende sollen die fossilen Energieformen durch regenerative ersetzt werden, Das ist eine riesige Herausforderung und sehr teuer, vor allem weil Wind- und Sonnenenergie gespeichert werden müssen, weil sie nicht immer vorhanden sind. Dies wird sich wahrscheinlich nur ein eher geringer Teil der Erdbevölkerung leisten können. Im Video wird auch etwas darauf eingegangen, welche Energieformen vielleicht in Zukunft genutzt werden können - aber der Weg ist noch weit. 

Ich denke, heutzutage brauchen sich LehrerInnen meist gar keine Unterrichtsgestaltung mehr überlegen, da viele YouTube-Videos meist besser sind, als ein selbst entworfener Unterricht je sein kann, weil diese meist mit Animationen und Grafiken perfekt aufbereitet sind. Nachfolgend die wichtigsten Energieformen:

  1. Kinetische Energie: Die Energie, die ein Objekt aufgrund seiner Bewegung besitzt. Ein bewegendes Auto oder ein fallender Apfel sind Beispiele für kinetische Energie.
  2. Potenzielle Energie: Die Energie, die in einem Objekt aufgrund seiner Position oder seines Zustands gespeichert ist. Ein hochgehobener Ball hat potenzielle Energie durch seine Höhe, ein gespanntes Gummiband durch seine Dehnung.
  3. Thermische Energie: Die Energie, die mit der Temperatur eines Systems verbunden ist. Sie resultiert aus der Bewegung der Atome oder Moleküle innerhalb eines Stoffes.
  4. Chemische Energie: Die Energie, die in den chemischen Bindungen zwischen Atomen und Molekülen gespeichert ist. Brennstoffe wie Benzin oder Lebensmittel speichern chemische Energie, die bei chemischen Reaktionen freigesetzt wird.
  5. Elektrische Energie: Die Energie, die durch die Bewegung von Elektronen oder anderen Ladungsträgern erzeugt wird. Sie wird in elektrischen Geräten und Stromnetzen genutzt.
  6. Strahlungsenergie: Die Energie, die in elektromagnetischen Wellen steckt, wie Licht, Röntgenstrahlen oder Radiowellen.
  7. Nukleare Energie: Die Energie, die in den Bindungen der Atomkerne gespeichert ist. Diese wird bei Kernreaktionen, wie der Kernspaltung oder Kernfusion, freigesetzt.
  8. Mechanische Energie: Eine Kombination aus kinetischer und potenzieller Energie in einem mechanischen System, wie bei einer schwingenden Pendeluhr.


12.07.2024: Wie aus einer anderen Welt. Gleich zu Beginn der neuesten Arte-Doku "Radeln Richtung Verkehrswende" (sehr sehenswert) wird am Beispiel Utrecht in Holland aufgezeigt, was bezüglich Radfahrinfrastruktur alles möglich ist. Hier wurde sogar eine Parkhaus für Fahrräder mit 12.500 Plätzen gebaut. Total beeindruckend, wieviel Radfahrer hier unterwegs sind und wie geschmeidig dieser Verkehr trotz der hohen Dichte ganz entspannt und friedlich abläuft.  

Bei Betrachtung dieses Films sieht man erst, wie steinzeitlich die Innsbrucker Verkehrspolitik unterwegs ist. Utrecht ist darin Innsbruck sicher 30 Jahre voraus. Ich bin mir sicher, dass viele andere Städte Utrecht im Zuge der Bewältigung der Klimaerwärmung folgen und auch den Autoverkehr durch weniger Straßen zurückdrängen werden. 

Jetzt im Zeitalter der e-bikes gibt es auch keine Ausrede mehr, das Radfahren sei zu anstrengend. So kann auch bei uns in den Bergen recht entspannt bergauf geradelt werden. ​Bezüglich Ruhe und Entspanntheit auf den Straßen in Innsbruck, denke ich gerne an die Lockdown-Zeit im Frühjahr 2020 zurück. Stellt euch vor, diese Ruhe wäre der Normalzustand - einfach paradiesisch.

​Zurückdrängen kann man den Autoverkehr nur, wenn die Fahrmöglichkeiten eingeschränkt werden. Wenn man dagegen immer mehr Straßen baut, wird immer mehr Autoverkehr erzeugt, der sich dann wieder irgendwo anders staut. Dass sich viele (Männer) gegenüber einem lästigen Radfahrer haushoch überlegen fühlen, liegt auf der Hand, denn sie brauchen schließlich nur etwas den Fuß ins Gaspedal drücken und schon brausen sie an dem Radfahrer vorbei. Kein Gedanke des Respektes, wie ein guter Radfahrer stehend und elegant die Berge rauffahren kann und sie dagegen meist schon etwas Speck angesetzt, ohne motorisierte Hilfsmittel kaum von A nach B kommen.  

Leider fahren auch viele Leute aus Bequemlichkeit Auto. Diese werden erst auf’s Fahrrad (e-bike) umsteigen, wenn sie mit dem Auto nicht mehr voran kommen oder keine Parkplätze finden. 

Klar, ganz ohne Auto wird es nicht gehen – aber ich glaube, die Hälfte an Autoverkehr wäre möglich. Allerdings werde ich das wohl nicht mehr erleben.


03.07.2024: Auch das ist KI: Bei KI denkt man, dass von Menschen produzierte und programmierte "Maschinen" nur rationale Dinge zu Wege bringen. In der Kindheit und Schulzeit war ich noch ein Träumer und in der Studentenzeit auch ein Gedichteleser und Romantiker. In unserer jetzigen Welt und Leistungsgesellschaft hat das aber leider kaum Platz bzw. man nimmt sich für solche Dinge keine Zeit, da immer etwas Anderes wichtiger erscheint. Als ich noch jung war, gab es noch viel weniger Ablenkung durch die Medien und Handy und Internet waren auch noch unbekannt. Dies ist sogar für mich jetzt fast unvorstellbar und erst recht für die Jugendlichen von heute. 

Ich denke, um so mehr eine humanistische und höhere Bildung in einer Gesellschaft verbreitet ist, desto friedvoller ist das Zusammenleben. Faszinierend ist für mich, dass die KI auch dafür einen Beitrag leisten kann (ich wünschte die beiden Gedichte wären von mir):

  


07.06.2024: Ötztaler Wasser: Im Jahre 2012 wurde das Projekt Ausbau Kaunertal von der Tiwag zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht und ein Abschluss des Prüfverfahrens ist nicht in Sicht, auch da immer strengere Umweltvorschriften festgelegt werden und das Projekt auch hinsichtlich Klimaerwärmung überprüft werden muss. Da Teilgenehmigungen bei einem UVP-Verfahren nicht möglich sind, könnte mit dem Bau der Erweiterung erst begonnen werden, wenn das Projekt im vollem Umfang genehmigt worden ist und das kann mit den Einspruchsfristen und verschiedenen Instanzen länger dauern. Deshalb hat die Tiwag entschieden, das zunächst nur das Pumpspeicher-KW Versetz mit dem Speicher Platzertal weiterverfolgt wird. Den anderen Teil des Projektes, die Überleitung der Gurgler und Venter Ache aus dem Ötztal in den Speicher Gepatsch soll zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. 

Ich als Angestellter der Tiwag in der Abteilung Wasserkraftplanung beschäftige mich tagtäglich mit Wasserkraft und Energiewirtschaft und ich traue mir zu sagen, dass ich deshalb einen guten Einblick in diese oft nicht so leicht durchschaubare Materie habe. Wer mich kennt, weiß, dass mir die Natur sehr am Herzen liegt und dass ich versuche einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Darum lege ich so gut wie alle meine Wege mit dem Fahrrad zurück, fahre (oder fliege) nicht in den Urlaub und kaufe nur regionale Produkte. 

Da jedoch der Mensch bei seinem inzwischen sehr luxuriösen Lebensstil sehr viel Energie braucht, muss diese ja irgendwo herkommen. Vielen genügt es nicht ein Auto mit 70 PS und 800 kg Gewicht zu fahren – es müssen mindestens 200 PS und über 2000 kg sein. Auch wird das e-bike oft nur für die Freizeit benutzt (wobei es erst einmal mit dem Autoheckträger weiter weg transportiert wird) - das man es statt dem Auto für Besorgungen und Fahrten zur Arbeit hernehmen kann, ist anscheinend einem großen Teil noch nicht in den Sinn gekommen. Eine Urlaubsreise jährlich genügt nicht – es muss fast jedes verlängerte Wochenende weiter weg gefahren werden. Wenn sich jeder selbst hinterfragen würde, wie verschwenderisch wir mit Energie umgehen, dann könnte sehr viel Energie eingespart werden und ein Kraftwerksausbau wäre vielleicht wirklich nicht notwendig. Aber das Gegenteil ist der Fall - der Energieverbrauch steigt und steigt.

Wasserkraft ist bei weitem die ökologischste und nachhaltigste Energieerzeugung (bzw. –umwandlung, Energie kann man nicht erzeugen) und noch dazu ist sie speicherbar in Form den „Naturbatterien“, den Speicherseen. Noch effektiver sind Pumpspeicheranlagen, da man damit das selbe Wasser öfters nutzen kann, in dem es bei niedrigen (inzwischen manchmal negativen) Strompreisen vom unteren in den oberen Speichersee gepumpt und wenn dann diese Energie gebraucht wird, also, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht, wieder nach unten über die Turbinen abgearbeitet wird - somit nahezu ein geschlossenes System.

Wasserkraftanlagen weisen aber auch hohe Investitionskosten auf, auch da sie auf 100 bis 200 Jahre ausgelegt werden. Dagegen haben PV- und Windkraftanlagen und große Batterien bereits nach 25 Jahren ihr Lebensende erreicht. Eine einigermaßen ökologische Entsorgung dieser Anlagen dürfte dann auch nicht so einfach sein - aber davon wird kaum geredet. Der Ausbau von Sonnen- und Windenergie ist schön und gut, aber zusätzlich muss man auch Anlagen bereit haben, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht, da ja bekanntlich im Netz keine Energie gespeichert werden kann – die Energiewende kann somit nur mit einem zweigleisigen Ausbau realisiert werden.

Viele Ötztaler sagen „wir geben unser Wasser nicht her“. Doch eigentlich ist es nicht „ihr“ Wasser, sondern es gehört der Allgemeinheit. Nirgends in den Alpen gibt es ein so großes Gebiet und noch dazu auf dieser Höhe, dessen Wasser wirtschaftlich ungenutzt abfließt. Die Bürgermeister der Ötztaler Gemeinden zielen darauf ab, dieses Wasser für eigene Wasserkraftprojekte zu nutzen, was auch auf den ersten Blick verständlich ist.

Selbstverständlich wurde in der Tiwag die Untersuchung gemacht (überwiegend von mir), welche Anlagen im Ötztal möglich wären und diese mit dem Projekt Überleitung in den Gepatschspeicher bezüglich Investitionskosten und Energiewirtschaft gegenübergestellt. Da die Einzugsgebiete Gurgl und Vent sehr hoch liegen und ein hoher Gletscheranteil vorhanden ist, fließen ca. 90 % dieses Wassers im Sommerhalbjahr von Anfang April bis Ende September ab (vgl. die Abflusskurven in meinem Eintrag vom 15.08.2023). Wegen den Restwassermengen-Vorschreibungen darf in den Monaten der geringsten Abflüsse (Monate Jänner bis März) so gut wie gar kein Wasser für die Wasserkraftnutzung eingezogen werden. 

Da die Errichtung eines Speichers im Ötztal aus mehreren Gründen nicht möglich ist, können hier nur klassische Ausleitungskraftwerke errichtet werden. D. h. das Wasser wird über eine Wasserfassung in einen Stollen und Druckschacht geleitet und weiter unten dann in einem Krafthaus turbiniert. Diese Laufkraftwerke sind nicht regelbar. Sie müssen also auch bei ungünstigen Strompreisen z. B. zwischen 9 und 16 Uhr, wenn die PV-Anlagen in Vollbetrieb sind und ohnehin mehr als genug Strom vorhanden ist, betrieben werden. Ein Abschalten von Ausleitungskraftwerken ist wegen Schwall- und Sunkwellen im Bachbett meist nicht zulässig. 

Dagegen, wenn man dieses Wasser in den Gepatschspeicher überleitet, kann es auch im Sommer derart gepuffert werden, dass es erst im Krafthaus in Prutz abgearbeitet wird, wenn wirklich Strom benötigt wird und so am Strommarkt auch höhere Preise gegeben sind. Es macht also einen enormen Unterschied, ob das Wasser über Ausleitungskraftwerke ohne Regulierbarkeit abgearbeitet werden muss oder wenn es zwischengespeichert werden kann. Ein nicht unwesentlicher Vorteil ist bei der Überleitung auch, dass man damit eine bestehende Anlage nutzten kann und so die Investitionskosten geringer sind, als wenn man komplett neue Analgen errichten muss.

Wir von der Tiwag wissen natürlich auch, wieviel die Kraftwerkskette (bestehend aus 5 Ausleitungskraftwerken) im Ötztal kosten würde und die Ötztaler Gemeinden werden nicht in der Lage sein diese zu finanzieren. So müssten diese Anlagen auch wieder von externen Kraftwerksbetreibern errichtet werden. Ich habe auch untersucht, wie wirtschaftlich die Ötztaler Kraftwerkskette wäre, wenn nur das Einzugsgebiet der Venter Ache in den Gepatschspeicher übergeleitet wird und das Wasser der Gurgler Ache im Ötztal bleibt. Energiewirtschaftlich ist es immer besser, beide Achen überzuleiten und die Restwassermengen bei Überleitung von beiden Achen sind so hoch, dass immer genügend Wasser in der Ötztaler Ache abfließt.

Die Tiwag als landeseigener Energieversorger muss immer Wasser von Gemeindegebieten heranziehen und deshalb gibt es sog. Talschaftsverträge, womit die Gemeinden abgegolten werden. Diese Abgeltungen sind jedenfalls für die Gemeinden lukrativer, als wenn sie sich mit hohen Finanzierungskosten eigene Kraftwerke errichten lassen.

Auch die gesamte Drucköhe aller Ausleitungskraftwerke im Ötztal ist um einiges geringer, als die Druckhöhe vom Gepatschspeicher bis zum Krafthaus nach Prutz der bestehenden Anlage. Unterhalb von Prutz, also dann im Inn, kann dann dieses Wasser noch weiter energiewirtschaftlich genutzt werden, mittels 2 weiteren in Planung befindlichen Stufen (Ausbau Prutz-Imst und Imst-Haiming). 

Wie zu lesen war, soll jetzt im Ötztal ein teurer Hochwasserschutz geplant werden, wo ja durch die Ableitung des Wassers über die Wasserfassungen Gurgl und Vent in den Gepatschspeicher dieser sozusagen nebenbei inkludiert gewesen wäre. 

Leider sind einem Großteil der Bevölkerung diese Tatsachen nicht bewusst – aber auch klar, diese Zusammenhänge werden leider nirgends einleuchtend kommuniziert. Hier noch ein Artikel aus der Tiroler Tageszeitung vom 04.06.2024.

PS: Sollte wirklich in der Zukunft eine Erzeugung (Umwandlung) und Speicherung von Stromenergie erfunden werden, die ökologischer, wirtschaftlicher und nachhaltiger ist, als die Wasserkraft, dann kann man Speicherseen wieder auslassen und rekultivieren. Da die Tiwag keine Betonstaumauern, sondern Staudämme errichtet, können diese ebenfalls bepflanzt und begrünt werden, so dass sie sich ins Gebirgslandschaftsbild gut einfügen. Was macht man dagegen mit den Unmengen an PV-Anlagen, die nach ca. 25 Jahren ausgetauscht werden müssen. Wohin entsorgt man diese riesigen Müllberge?


01.06.2024: KI - hat ein neues Zeitalter begonnen? Einerseits regiert Hass, Neid und Missgunst wie eh und je auf der Welt, wie die zahlreichen gegenwärtigen Kriege zeigen und andererseits bringt die Menschheit so etwas wie die Künstliche Intelligenz hervor. Bisher haben uns Geräte und Maschinen das Arbeiten erleichtert, mit der KI wird uns jetzt das Denken erleichtert. Uns steht nämlich jetzt mit KI ein Fachmann zur Seite, der (fast) alles weiß. Er antwortet dir auf deine Fragen, er verfasst Texte, macht Zusammenfassungen, löst mathematische Probleme oder hilft beim Programmieren.

Somit bekommt das Zeitalter der Digitalisierung einen enormen Schub, so dass man eigentlich von einem neuen Zeitalter sprechen kann. Wenn man sich damit etwas beschäftigt, kann man (einigermaßen) verstehen wie KI entwickelt werden konnte. Jetzt stehen wir noch am Anfang. Die Kunst wird in Zukunft sein, eventuelle Fehler der KI zu erkennen und es ist zu hoffen, dass sie uns nicht über den Kopf wächst. Wenn man die KI über KI befragt, gibt sie folgende Antwort:

Künstliche Intelligenz (KI) funktioniert durch die Nachbildung bestimmter Aspekte menschlicher Intelligenz, wie z. B. Lernen, Problemlösen, Wahrnehmung und Sprachverstehen, mithilfe von Algorithmen und statistischen Modellen. Hier ist ein Überblick über die grundlegenden Konzepte und Mechanismen:

1. Daten

Daten sind der Treibstoff der KI. Um KI-Systeme zu trainieren, sind große Mengen an Daten erforderlich. Diese Daten können in Form von Text, Bildern, Audio, Video oder anderen Formaten vorliegen.

2. Algorithmen und Modelle

Algorithmen sind die Werkzeuge, die Daten analysieren und Erkenntnisse gewinnen. Es gibt verschiedene Arten von Algorithmen, die in der KI verwendet werden:

  • Maschinelles Lernen (ML): Ein Teilbereich der KI, der sich darauf konzentriert, Algorithmen zu entwickeln, die aus Daten lernen und Vorhersagen oder Entscheidungen treffen können, ohne explizit programmiert zu sein. Zu den gängigen ML-Algorithmen gehören lineare Regression, Entscheidungsbäume, Support Vector Machines (SVM) und neuronale Netze
  • Neuronale Netze: Eine spezielle Klasse von Algorithmen, die von der Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns inspiriert sind. Sie bestehen aus Schichten von Knoten (Neuronen), die miteinander verbunden sind. Neuronale Netze sind besonders gut geeignet für Aufgaben wie Bilderkennung, Spracherkennung und natürliche Sprachverarbeitung.
  • Deep Learning: Eine Unterkategorie des maschinellen Lernens, die auf tiefen neuronalen Netzen basiert. Diese Netze haben viele Schichten (daher der Begriff "deep") und sind in der Lage, komplexe Muster in großen Datenmengen zu erkennen.

3. Training und Lernen

  • Training ist der Prozess, bei dem ein KI-Modell aus Daten lernt. Während des Trainings passt der Algorithmus seine Parameter an, um seine Vorhersagen oder Entscheidungen zu verbessern. Dies erfolgt typischerweise durch die Minimierung eines Fehlers oder Verlusts, der die Differenz zwischen den vorhergesagten und den tatsächlichen Werten misst.
  • Überwachtes Lernen: Das Modell wird mit gekennzeichneten Daten trainiert, das heißt, jede Eingabe hat eine bekannte Ausgabe. Beispiele sind Klassifikations- und Regressionsaufgaben.
  • Unüberwachtes Lernen: Das Modell wird mit unmarkierten Daten trainiert und versucht, Muster oder Strukturen in den Daten zu finden. Beispiele sind Clustering und Dimensionsreduktion.
  • Bestärkendes Lernen (Reinforcement Learning): Das Modell lernt durch Interaktion mit einer Umgebung und wird durch Belohnungen oder Bestrafungen geleitet. Dies wird häufig in Robotik und Spiele-KI verwendet.

4. Inferenz

Inferenzen sind die Vorhersagen oder Entscheidungen, die das KI-Modell trifft, nachdem es trainiert wurde. Wenn das Modell auf neue Daten angewendet wird, verwendet es das Gelernte, um Vorhersagen zu machen oder Aktionen zu empfehlen.

5. Optimierung und Bewertung

  • Optimierung ist der Prozess der Feinabstimmung eines KI-Modells, um seine Leistung zu maximieren. Dies kann durch Anpassung der Modellarchitektur, Änderung der Trainingsdaten oder Anwendung von Techniken wie Regularisierung und Hyperparameter-Tuning erfolgen.
  • Bewertung ist der Prozess der Überprüfung, wie gut ein KI-Modell auf neuen, unsichtbaren Daten abschneidet. Dies geschieht typischerweise durch die Verwendung von Metriken wie Genauigkeit, Präzision, Recall und F1-Score.

6. Herausforderungen

  • Datenqualität und -menge: KI-Modelle erfordern große Mengen qualitativ hochwertiger Daten.
  • Rechenleistung: Das Training komplexer Modelle kann enorme Rechenressourcen erfordern.
  • Erklärbarkeit: Viele KI-Modelle, insbesondere die tiefen neuronalen Netze, sind schwer zu interpretieren.
  • Ethik und Bias: Sicherstellen, dass KI-Systeme fair und unvoreingenommen sind.

Zusammengefasst funktioniert KI durch die Kombination von Daten, Algorithmen und Rechenleistung, um Modelle zu entwickeln, die aus Erfahrung lernen und intelligente Entscheidungen treffen können.


01.05.2024: Leben - Leidenschaft - Sucht: Am Thema Sucht scheiden sich die Geister. Wo hört Leidenschaft auf und fängt Sucht an? Wieviele Süchte gibt es? Die "klassischen" Süchte sind die, bei denen man etwas konsumiert und der Körper davon abhängig werden kann, also die Nikotin-, Drogen- und Alkoholsucht. Über diese Süchte ist man sich allgemein einig, also wenn der Körper einen Stoff unbedingt braucht, weil sonst das Gehirn oder der Organismus nicht mehr richtig funktioniert. 

Schwieriger wird es, wenn sich diese sog. Süchte nur im geistigen Bereich abspielen - um nur einige zu nennen: Handysucht, Spielsucht, Arbeitssucht, Sportsucht, Zuckersucht, Ordnungssucht, Konsumsucht oder auch Erlebnissucht. Der Mensch muss aktiv sein, sonst ist er unzufrieden. Diese Unzufriedenheit spornt den Menschen an und darum hat sich die Spezies Mensch auch außergewöhnlich weit entwickelt. Entweder man tut etwas, was einen selber weiter bringt oder etwas was anderen Menschen hilft. Beim Zweiteren, macht man sich auch selbst eine Freude bzw. man belohnt sich für etwas. Sich selbst belohnen kann aber auch süchtig machen, oder? Viele Menschen belohnen sich aber oft selbst, ohne anderen zu helfen, in dem sie (unnötige) Dinge konsumieren oder z. B. große Autos kaufen (mieten), um zu zeigen wie großartig man ist - also Geltungsbedürfnis kann auch Sucht sein.

Was beim Menschen auch sehr ausgeprägt ist, ist das immer weiter, es ist nie genug. Richtig zufrieden sind die meisten Menschen nie, es gibt immer ein noch mehr - das kann auch Sucht sein. Das menschliche Leben ist sehr eng mit inneren Zwängen verknüpft, niemand ist davon gefeit, völlig frei von solchen Zwängen zu sein.

Sehr tiefgründig behandelt das Thema "Sucht" Tom Dauer in seinem Artikel "Das Eigentor des Eskapismusin der diesjährigen Frühjahrsausgabe mit dem Schwerpunktthema "Sucht" der Bergführer-Zeitschrift bergundsteigen.comIch habe sie auch abonniert. Sie erscheint 4 mal im Jahr und die Artikel darin sind sehr lesenswert, nicht nur für Bergsportler. Zum Thema Sucht haben sie auch einen kleinen Artikel über mich und den Höhenmetern gebracht. 

Immerhin bleibe ich durch Bewegung gesund und leistungsfähig. Auch das Gehirn und die Psyche profitieren davon. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass ich geistig und körperlich schon träge bin, wie schon viele andere in meinem Alter. Ich führe das auf die viele Bewegung zurück. Vielleicht bin ich ja süchtig nach Erhalt meiner körperlichen und geistigen Lebensqualität.


11.01.2024: Nährwert/Kalorientabelle: Ich finde es immer wieder interessant zu schauen, wieviele Nährwerte (Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate) und Kalorien in den Nahrungsmittel stecken. Deshalb habe ich hier eine Nährwert/Kalorientaballe hineingenommen (die Angaben von Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sind in Gramm - entnommen aus www.bmi-rechner.biz). Über das Suchfeld findet man sehr schnell das gewünschte Nahrungsmittel. Die Kalorien (=Energie) die wir über die Nahrungsmittel zu uns nehmen, setzen sich aus Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate zusammen. Eiweiß und Kohlenhydrate liefern dem Körper je 4 kcal/g, Fette 9 kcal/g, Alkohol 7 kcal/g und Balaststoffe 2 kcal/g. Mit 100 g Kohlenhydrate (z. B. Zucker) oder Eiweiß (=Protein), hat man rd. 400 Kalorien (= 1680 kiloJoule) und mit 100 g Fett rd. 900 Kalorien (= 3780 kJ) zu sich genommen. 

Ein Teil der Leute macht sich kaum Gedanken über die Ernährung und andere dagegen machen daraus eine "Wissenschaft" - Stichwort "Superfood". Ich halte es mit der Ernährung recht einfach und zwar "Hunger ist der beste Koch" und "nicht mehr Energie aufnehmen, als man verbraucht". Wenn man über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel einigermaßen Bescheid weiß, ist m. E. ein großer Schritt zur gesunden Ernährung getan, oder?

Darunter noch ein kleiner Rechner, womit man seinen BMI (Bodymaßindex = Körpergewicht / Körpergröße zum Quadrat [kg/m²]) bequem ermitteln kann.



05.01.2024: Sonnenzeiten: Nichts beeinflusst das Leben auf unserer Erde so sehr als die Sonne, wobei es ja ohne Sonne auf unserer Erde überhaupt kein Leben gäbe. Am Äquator gibt es keinen nennenswerten Unterschied der Tages- und Nachtlängen über das Jahr hinweg. Dagegen an den Polen ist der Unterschied am größten. So geht am Südpol im Sommer die Sonne nie unter und am Nordpol im Winter nie auf. 

Wir Mitteleuropäer leben ziemlich genau zwischen Äquator und Nordpol und so sind wir doch erheblichen Tages- und Nachtschwankungen und damit auch großen Temperaturunterschieden über das Jahr hinweg ausgesetzt. Welchen Einfluss geringe Veränderungen der Temperaturen auf unser Leben haben, zeigt die globale Klimaerwärmung, wobei sich bereits Erwärmungen um die 1 °C spürbar auswirken. 

Sobald die Sonne aufgeht, erwachen Menschen, Tiere und Pflanzen zum Leben und wenn sie wieder untergeht geht es überwiegend wieder in den Stillstand. Unser Alltag wird somit mehr von der Sonne bestimmt, als uns bewusst ist. Früher als es noch kein künstliches Licht gab, waren die Sonnenauf- und Untergangszeiten noch viel stärker im Bewusstsein der Menschen. Jetzt wo man durch künstliches Licht fast die Nacht zum Tag machen kann, habe ich das Gefühl, dass die Sonnenzeiten immer mehr aus dem Bewusstsein der Menschen verschwinden. 

Auch habe ich eigentlich noch nie den Verlauf des Sonnenauf- und –unterganges grafisch über das Jahr hinweg dargestellt gesehen - hier nachfolgend die von mir erstellte Grafik. Habe hier nicht nur die offiziellen Sonnenauf- und –untergangszeiten (also wenn die Sonne am Horizont auf- und wieder abtaucht) sondern auch die Dämmerungszeiten (strickpunktiert) dargestellt. Die Sprünge in den Kurven zeigen die Zeitumstellungen im Frühjahr und Herbst. Das 2. Diagramm zeigt die Tages- und Nachtlängen über das Jahr hinweg (ebenfalls auch mit Dämmerungszeiten).

Wie man bei genauer Betrachtung der Kurven erkennt und wie ja sicher schon vielen aufgefallen ist, sind die Hoch- und Tiefpunkte von Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht genau zeitgleich, sondern um mehrere Tage versetzt.

Besonders gravierend ist dies beim Sonnenauf- und -untergang im Winter und zwar geht hierbei zwischen dem 08.12. und dem 15.12. die Sonne bereits um 16:25 Uhr unter (Dämmerung um 17:04 Uhr) und dagegen ist der späteste Sonnenaufgang erst zwischen dem 27.12. und dem 04.01. um 08:33 Uhr (Dämmerung 7:54 Uhr). Somit ist der Hoch- und Tiefpunkt um 20 Tage versetzt. In der Mitte dieses Versatzes befindet sich die längste Nacht am 21.12., was als Winterbeginn definiert wurde.

Nicht so deutlich ist der Versatz beim Sonnenauf- und –untergang im Sommer. Hier geht die Sonne zwischen dem 11.06. und dem 21.06. um 5:17 Uhr am frühesten auf (Dämmerung um 04:31 Uhr) und zwischen dem 19.06. und 28.06. um 21:48 Uhr am spätesten unter (Dämmerung um 22:34 Uhr). Also, hier beträgt der Versatz nur 9 Tage und in der Mitte dieses Versatzes befindet sich der längste Tag am 21.06., was als Sommerbeginn definiert wurde.

Die offizielle Tag- und Nachtgleiche (der offizielle ungefähre Frühjahresbeginn) ist im Frühjahr am 17. März (Dämmerungs-Tag- und Nachtgleiche = 1. März) und im Herbst am 26.Oktober (der ungefähre Herbstbeginn) (Dämmerungs-Tag- und Nachtgleiche = 11. Oktober). 

Anhand der Gradienten dieser Kurven (Δy/Δx) sind somit auch die zeitlichen Veränderungen der Tageszeiten erkennbar. An den Hoch- und Tiefpunkten (Winter- und Sommerbeginn) gibt es keine Veränderungen der Tages- und Nachtzeiten. Aber dagegen an den Wendepunkten (Frühjahr- und Herbstbeginn) betragen die Tageszeitenveränderungen bis zu 3 Minuten.


31.12.2023: 3 Jahre – 3 Millionen: Habe jetzt wirklich etwas mehr als 3 Mio. Höhenmeter in 3 aufeinanderfolgenden Jahren gemacht. Hier auf 3 Seiten die Auswertungen dieser 3 Jahre. Im Jahr 2022 waren es nur 969.000, dafür waren es 2021  1.020.150 hm und 2023  1.041.500 hm, so dass es in Summe 3.030.650 hm bzw. 3.030,65 Höhenkilometer geworden sind. Klarerweise werden die Höhenmeter nur bergauf gezählt. Bergab habe ich entweder das Rad, die Ski oder die Beine benutzt, bin also nie mit der Bahn hinuntergefahren. Bei schlechtem Wetter ist es nämlich bergab oft unangenehmer als bergauf, vor allem wenn es beim Radfahren regnet und das ist leider in unserer Gegend gar nicht so selten der Fall. 

Keine Ahnung, ob jemand so etwas schon einmal gemacht hat – ich glaube eigentlich nicht. Klarerweise ist es kein offizieller (Welt)rekord, weil, dann müsste man die Daten alle mit GPS aufzeichnen und diese müssten dann von offizieller Seite überprüft werden. Denke aber, dass man beim Aufzeichnen auch schummeln, so dass dies dann auch wieder in Frage gestellt werden könnte. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein ehrlicher Mensch bin und dies ja nicht aufgrund eines Rekords gemacht habe, da, wie gesagt, so ein Rekord ohnehin nur inoffiziell sein kann. 

​Als Ziel setzen kann man sich so etwas eigentlich nicht. Man kann sich nämlich kaum vornehmen, 3 Jahre lange täglich im Durchschnitt 2.740 hm zu machen – dieser Berg „Arbeit“ ist wahrscheinlich für jeden zu hoch. Es gibt ja auch oft Schlechtwetter- oder manchmal auch Krankheitstage und dann muss man diese Ausfälle in den anderen Tagen kompensieren. Bei mir hat sich das im Laufe meines Sportlerlebens entwickelt. Habe ja schon vor 10 Jahren immer so um die 700.000 bis 750.000 hm im Jahr gemacht. 2018 bis 2020 waren es dann jeweils um die 800.000 hm. Dann denkt man sich naja, auf 1 Mio. ist es dann aber auch nicht mehr weit. Ein Unterschied ist es aber doch, immerhin sind 200.000 hm im Jahr, ca. 550 hm pro Tag mehr.

In meinen Auswertungen habe ich die 3 Jahre in verschiedenen Farben dargestellt. Anhand der Balkendiagramme erkennt man die krankheitsbedingten Ausfälle mit 0 Höhenmeter sehr gut. Z. B. im März 2022 hatte ich Corona und da konnte ich rd. 7 Tage gar keinen Sport machen. Manche Tage mit nahezu 0 Höhenmeter sind auch durch sehr schlechtes Wetter begründet. Interessant ist die Überschreitungsdauerlinie der Höhenmeter - hier sieht man, dass ich an über 150 Tagen im Jahr die 3000 hm pro Tag überschritten habe und an ca. 50 Tagen sogar die 4000 hm pro Tag. Anhand der Summenlinien erkennt man den Anstieg der Höhenmeterzunahme und dieser ist in den Sommermonaten stärker als in den Wintermonaten. Noch zu erwähnen ist, dass bei meinen 3 Jahren kein Schaltjahr dabei war, weil mit Schaltjahr hätte ich einen Tag mehr zur Verfügung gehabt.

Wenn man das neben der beruflichen Tätigkeit und sonstigen Verpflichtungen macht, braucht man natürlich ein sehr gutes Zeitmanagement und da ich tagsüber beruflich im Einsatz sein muss, muss der Sport zu den Tagesrandzeiten gemacht werden und oft ist es dabei vor allem zur Herbst- und Winterzeit finster und kalt, was natürlich manchmal nicht so lustig ist. Wenn man so ein tägliches Sportpensum einigermaßen angenehm und locker absolvieren will, darf man sich natürlich nicht hetzen lassen. Man muss diese Arbeit mit Geduld und quasi in der „Noch-Comfortzone“ absolvieren. 

Auch bin ich ja nicht mehr so schnell wie früher deshalb sind für 1000 hm rd. 1 h und 50 min. Zeitbedarf einschließlich Abfahrt bzw. Abstieg und auch Flach-Radfahrten notwendig. Bei den 2740 täglichen Höhenmetern ergeben sich somit ca. 5 h täglicher Sport und das sind in der Woche 35 h und im Monat 140 Stunden. Sonn- und Feiertage oder Ruhetage, wie in der Berufswelt gibt’s natürlich dabei nicht. Da es in der kalten und dunklen Jahreszeit oft schwierig ist auf 2740 täglichen Höhenmetern zu kommen, musste ich im Sommer oft täglich 6 Stunden Sport betreiben.

Sowohl physisch als auch psychisch braucht man dafür wahrscheinlich besondere Veranlagungen. Für mich als Leichtgewicht ist der Energieaufwand Höhenmeter zu machen, also potentielle Energie zu überwinden, natürlich etwas einfacher. Diese Energie ergibt sich mit E = m * g * h = Masse * Erdbeschleunigung * Höhe = (54 kg + Rad 8 kg) * 9,81 m/s² * 1000 m = 608.220 kg*m²/s² = Nm = Joule je 1000 hm.

Da ein Kilokalorie 4,186 Kilojoule entspricht, muss ich also für 1000 hm die Energie von 608 kJ / 4,186 kJ/kcal nur 145 kcal einsetzen bzw. verbrennen, was mit Ernährung ausgeglichen werden muss. Da die Bereitstellung dieser Energie im menschlichen Körper auch Energie benötigt (Verdauung usw.) muss man etwas mehr Nahrung zu sich nehmen, als für die Überwindung des Höhenunterschiedes. Der Grundumsatz um den menschlichen Körper auf „Betriebstemperatur“ zu halten, beträgt rd. 1 kcal pro Stunde x Körpergewicht, also bei mir dann 1 kcal * 24 h * 54 kg = 1.300 kcal/Tag. Für einen 100 kg schweren Mann beträgt der Grundumsatz hier schon 2.400 kcal/Tag und dieser müsste für die Überwindung von 1000 hm (bei einem ebenfalls 8 kg schweren Rad), schon 253 kcal einsetzen. Man sieht also, dass der Energieaufwand um 1000 hm zu überwinden von den meisten stark überschätzt wird. 

Mit diesen Zahlen vor Augen, erkennt man deutlich, dass sehr viele Menschen in unserer Wohlstandsgesellschaft viel zu viel Energie durch Essen und Trinken aufnehmen und sie brauchen sich deshalb nicht wundern, dass sie immer dicker werden. 30 Minuten gemütlich joggen bringen halt dann auch nicht den enormen Energieverbrauch. Diese Zahlen beweisen somit, dass meine Nahrungsmittelaufnahme nicht recht viel höher ist bzw. sein muss, als bei Menschen die sich wenig bewegen.  Nicht desto trotz, ist diese Art von körperlicher Betätigung gut vergleichbar mit schwerer körperlicher Arbeit wie Schaufeln oder schwere Dinge tragen und das ist für mich ein guter Ausgleich zu meiner Kopfarbeit im Beruf oder im Alltag. 

Die beide Tätigkeiten, also die Kopf- und die Körperarbeit, beeinflussen sich gegenseitig positiv. Nach der körperlichen Arbeit habe ich richtig Lust auf Kopfarbeit und umgekehrt und beide Tätigkeiten müssen fortwährend trainiert werden, um fit und gesund zu bleiben bzw. im Alter nicht „einzurosten“. Habe mir jedoch jetzt vorgenommen, das Leben altersbedingt etwas gemütlicher angehen zu lassen. Aber mein Lebensmotto „Leben = Bewegung = Freude“ werde ich aber trotzdem beibehalten.   


14.12.2023: Ländervergleich-Energie: Alle 8 Milliarden Menschen auf unserer Erde wollen ein schönes Leben haben und dazu ist viel Energie notwendig. Am einfachsten und billigsten ist es die Energie die unter der Erde lagert, hervor zu holen und zu verbrennen. Dieser Vorgang kann dann gemacht werden, wenn er auch benötigt wird. Im Gegensatz dazu kann Energie aus Sonne und Wind nur dann erzeugt werden, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. So lange die Energiespeicherung kaum möglich ist (außer über Speicherseen, die will man aber nicht haben), wird man trotz dem enormen Ausbau von Sonnen- und Windenergie zweigleisig fahren müssen, d. h. das weiterhin andere Energieformen vorhanden sein müssen, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht (bin gespannt, wann das auch die Grünen endlich erkennen). Vor allem im Winter, wo die meiste Energie gebraucht wird, ist in den Industrienationen die Energieerzeugung aus der Sonnenstrahlung nur sehr eingeschränkt möglich (vgl. Eintrag am 29.07.2023). Viele der regenerativen Energieformen sind technisch sehr aufwendig und deshalb auch teuer. Teilweise muss, wie z. B. beim Wasserstoff, für die Umwandlung/Erzeugung mehr Energie hineingesteckt werden, als sie letztendlich bringt. Solche Energieformen können sich nur die reichen Länder bzw. reichen Menschen leisten. Reichtum beruht immer mehr auf "Nehmen" als "Geben" und immer wo es reiche Menschen gibt, wird es leider auch Ärmere geben müssen. So beruht z. B. der Reichtum der Industrienationen auf billige Ware und Rohstoffe sowie den billigen Arbeitskräften aus den ärmeren Ländern. 

Wenn man dies in Betracht zieht, wird wohl die Energie aus der Erde so lange entnommen, bis wirklich nichts mehr zu holen ist und dabei wird noch viel CO2 erzeugt und damit die Erderwärmung weiter steigen. Das werden auch die schönen Worte in den Klimakonferenzen nicht ändern. Trotz dieser ernüchternen Tatsachen, müssen wir in den reichen Ländern alles Mögliche unternehmen, unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten und mit gutem Beispiel voran gehen. Ich sehe dies als "Bezahlung" bzw. dies sind wir den ärmeren Ländern schuldig, dass wir zu den glücklichen Menschen gehören, die in den reichen Ländern geboren wurden. Wenn die reichen Länder ihren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren könnten, dann besteht doch noch Hoffnung, dass die Erderwärmung nicht zur Katastrophe wird.

Um sehen zu können, welche Länder, die unterschiedlichen Energieformen in welchem Ausmaß verbrauchen und um einen Vergleich untereinander ziehen zu können, hat Arbeitskollege Hugo. G. diesen Ländervergleich erstellt (hauptsächlich entnommen aus: www.laenderdaten.info) und ich habe dann die Balkendiagramme gemacht.


12.11.2023: Machen Berge süchtig? Es gibt Menschen, die die Herausforderung suchen, sei es im Sport, im Berufsleben oder sonstwo. Der Bergsport bietet nicht nur sportliche Betätigung, sondern auch Naturerlebnisse und viele andere Herausforderungen. Durch regelmäßige Ausübung und gute psychische und physische Anlagen kann man, wie bei jeder Sportart, richtig gut, ob im Klettern, Skibergsteigen und Alpintouren, werden und bei solchen Touren sehr viel Lebensfreude und Lebensintensität erfahren. Die Leute, die sehr viel Zeit in den Bergern verbringen und auch besonders gut in der Ausübung des Bergsports werden, werden dann oft als Extrembergsteiger und (negativ) als „Bergsüchtige“ bezeichnet.

Die meisten Leute, die ja die Berge eher vom Fernsehen kennen und vielleicht mal eine Hüttenwanderung gemacht haben, können es nicht nachvollziehen, wie intensiv und schön so ein Bergtag mit einer besonderen Tour sein kann. Das man das dann immer wieder erleben möchte, liegt im Menschsein. Eine gewisse Gefahr ist damit immer im Spiel und diese zu meistern gehört auch zum Bergsport. Auch ist der Bergsport nicht selten mit weniger angenehmen Dingen, wie großer Anstrengung, Durchhaltevermögen, Gefahr, Geduld und auch Aushalten von schlechtem Wetter und Kälte, die alles andere als suchtauslösend sind, verbunden. Der Mensch sehnt sich daheim nach Abenteuer und wenn man dann mitten im Abenteuer steckt, sehnt er sich nach dem gemütlichen Zuhause. Auf dem Gipfel hat sich oft die Euphorie in Grenzen gehalten, weil noch der schwierige Abstieg oder die gefährliche Skiabfahrt bevorstand. Die schönsten Augenblicke im Bergsport habe ich erlebt, als die Tour wohlbehalten überstanden war und man mit den Kameraden nach der Tour im Auto bei der Heimfahrt oder in einer Gaststätte zusammengesessen ist und das Erlebte Revue passieren hat lassen.

M. E. durchleben die meisten „Bergsüchtigen“ eine so 10- bis 15-jährige Sturm- und Drangphase und dann begnügt man sich wieder mit einfacheren Zielen und legt seinen Lebensschwerpunkt wieder auf andere Dinge. Da man sich immer wieder den Gefahren aussetzen muss und manchmal auch viel Glück gehabt hat, wird man mit diesen Erfahrungen wieder etwas ruhiger und weiß auch wieder die einfacheren Dinge im Leben zu schätzen und blickt auf eine sehr schöne Zeit zurück. Deshalb bin ich der Meinung, dass man im Bergsport nicht von Bergsucht, sondern vielleicht besser von Bergleidenschaft sprechen sollte. Es ist gut, wenn jemand mit Leidenschaft etwas tut, weil nur dann kann man wirklich gut darin werden. Jeder Mensch sollte seine ihm gegebenen Talente und guten Anlagen finden und diese dann möglichst ausnützen und ausbauen - dies ist m. E. ein wesentlicher Lebenssinn. Der Mensch durchlebt verschiedene Lebensphasen und es ist gut, wenn diese Phasen nicht nur halbherzig, sondern mit Leidenschaft, Begeisterung und vielleicht auch manchmal mit Entbehrungen durchlebt werden. 

Ulrich Aufmuth hat sich in seinen Büchern "Zur Psychologie des Bergsteigens" und "Lebenshunger" in den 1990er-Jahren viele Gedanken über dieses Thema gemacht. Ich habe sie damals sehr gerne gelesen und jetzt wieder aus meinem Bücherregal hervorgeholt (die beiden Bücher sind gebraucht über das Internet zu erwerben). 

Der Alpenverein nimmt einige Male im Jahr Podcasts über aktuelle Bergthemen auf. Beim Thema Bergsucht wurde ich als "Bergsuchtkandidat" eingeladen, weil ich ja früher sehr viel in den Bergen unterwegs war und jetzt außergewöhnlich viele Höhenmeter mache - hier der LinkHinterher betrachtet, habe ich mich zu wenig auf dieses Thema vorbereitet - habe zu wenig rüber gebracht, was ich eigentlich sagen wollte. Aber irgendwie war es im Gespräch nicht so einfach, weil es ja doch ein recht abstraktes bzw. ein wenig greifbares Thema ist.





03.11.2023: Inflation: Nachfolgend eine Zusammenstellung der Inflationsraten in Österreich seit 1995. Darunter habe ich dann daraus die "Inflationsfaktoren" berechnet, also wieviel das Geld in den einzelnen vergangenen Jahren Wert war, wenn man das Jahr 2023 mit 1 ansetzt. Z. B. war das Geld im Jahre 1995 noch 1,87 und im Jahre 2010 noch 1,44 mal so viel Wert als heute.  


26.10.2023: Staatsschulden: Heute am Nationalfeiertag habe ich versucht wichtige Daten über das ziemlich undurchsichtige und komplexe Thema Staatsschulden zusammenzustellen. Da vor allem in den USA die Staatsschulden unvorstellbare Ausmaße annehmen, denkt man sich schon manchmal, kann das auf Dauer gut gehen. Ich bin so erzogen worden, dass Schuldenmachen grundsätzlich etwas Negatives ist. 

Unten im letzten Diagramm habe ich die Schuldenentwicklung in den USA bis 2060 für verschiedene Zinssätze berechnet. Wenn man bedenkt, dass der Dollar nach wie vor die "Weltwährung" ist und sich der Schuldenstand von derzeit 32 Billionen-€ bis 2050 (also in 27 Jahren) insbesondere aufgrund der Zinsbelastung auf ca. 100 Billionen-€ gesteigert hat, dann fragt man sich, wie soll der Staat diese hohe Zinsbelastung finanzieren können. Um dies zu schaffen, müsste auch das Wirtschaftswachstum ähnlich stark steigen und dies scheint mit den immer knapper werdenden Primärenergien und Ressourcen unmöglich zu sein.  

Die Staatsschulden vieler Länder werden im Internet öffentlich gemacht und auch einiges darüber erläutert. Zunächst eine Erklärung der Staatsschulden, die ich hier entnommen habe.:

Definition Staatsverschuldung: Die deutsche Staatsverschuldung meint die Gesamtverschuldung aller öffentlichen Haushalte. Sie setzt sich zusammen aus der Verschuldung von Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbänden und der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Per Definition sind es Schulden, welche diese öffentlichen Haushalte beim "nicht-öffentlichen Bereich" haben, also bei Banken, Privatunternehmen oder sonstigen privaten Geldgebern im In-und Ausland.

Warum machen die Staaten Schulden? Dass Schulden und Wohlstand zusammen gehören, darüber herrscht unter Ökonomen Einigkeit. Kein Staat, kein Unternehmen, kein Privatmensch kann größere Investitionen immer aus eigener Tasche tätigen. Ohne Schulden gäbe es keine Investitionen und somit keine Zukunft. Reichen die üblichen Haushaltsmittel wie Steuereinnahmen nicht aus, dann borgt sich der Staat das Geld von Dritten aus. Er verschuldet sich also.Schulden für den Bau neuer Verkehrswege, Schulen oder Kommunikationsinfrastruktur gelten als gute Schulden, da sie eine Investition in die Zukunft sind. Sie machen - in der Theorie - nachfolgende Generationen sozusagen noch reicher und können später um ein Vielfaches wieder zurückgezahlt werden. Heikel gelten Schulden, die nur für Konsumzwecke gemacht werden. Ebenfalls als heikel gilt, wenn Schulden nur deshalb aufgenommen werden, um alte Schulden zu tilgen oder zu begleichen.

Wie funktioniert Staatsverschuldung? Das wichtigste Instrument hierfür sind Staatsanleihen. So nennt man Schuldverschreibungen, die ein Staat ausgibt. Dabei handelt es sich um Wertpapiere (auch Rentenpapiere genannt), die von Dritten gekauft werden. Das spült Geld in die Kasse des Staates. Diejenigen, die Anleihen kaufen, werden also Kreditgeber. Umgekehrt wird der Staat Kreditnehmer. Er hat also nun Schulden. Die Verschuldung des deutschen Staates läuft vor allem über Bundesanleihen, Kommunalanleihen oder Bundesschatzbriefe. Der Unterschied zwischen Anleihen und Schatzbriefen besteht darin, dass Anleihen auch vor Fälligkeit über die Börse gehandelt werden können. Sie unterliegen also einem Kursrisiko. Wie bei einem Kredit üblich, muss der Staat für das geliehene Geld einen Preis an den Geldgeber zahlen. Das ist der Zins. Deshalb nennt man Anleihen auch verzinste Wertpapiere. Der Staat ist verpflichtet, das Geld nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit an die Gläubiger zurück zu zahlen inklusive dieser Zinsen. Die Zinsen sind umso höher, je schlechter die Bonität, also die Zahlungsfähigkeit des betreffenden Staates eingeschätzt wird. Als Gläubiger hat man natürlich ein Interesse, nach Ende der Laufzeit das eingesetzte Geld inklusive Zinsen zurück zu bekommen, also dass der Staat nicht zahlungsunfähig wird. Um die Bonität einzuschätzen gibt es die sogenannten Ratings. Weltweit führend sind dabei die drei US-amerikanischen Rating-Agenturen Standard & Poor‘s (USA), Moody’s (USA) und Fitch (USA/UK). Deutschland erhält im abgestuften Bewertungssystem der Ausfallwahrscheinlichkeit von allen drei Agenturen die Bestbewertung „AAA“, meist gesprochen als „Triple A“.

Wo hat Deutschland Schulden? Jeder, der eine Bundesanleihe oder einen Bundesschatzbrief besitzt, gewährt im Prinzip einen Kredit und wird somit Gläubiger des deutschen Staates. Gläubiger kann jeder sein, Privatpersonen wie Banken oder institutionelle Anleger, im Ausland wie im Inland. Ein großer Teil der deutschen Schulden steht bei Banken zu Buche. Aber auch Zentralbanken, Lebensversicherer oder Pensionskassen halten große Positionen. Jeder dieser Gläubiger finanziert mit seinem Teil die deutsche Staatsverschuldung.


Statistiken und Diagramme: