Leben = Bewegung = Freude

Rennen 2016

29.10.16: Sportler Vertical Innsbruck: Erst vor 2 Tagen hab ich in der TT von diesem steilen Berglauf von der Hungerburg auf die Seegrube, mit gemäß Ausschreibung 3,5 km und 1045 hm, gelesen. Oha, veranstaltet jetzt doch jemand auf dieser lässigen steilen Strecke direkt oberhalb von Innsbruck einen Berglauf. Diese sog. Verticals, wo man auch Stecken benützen darf, sind ja vor allem in Italien bzw. Südtirol seit einigen Jahren ziemlich populär. Bei uns in Nordtirol gibt’s meines Wissens bisher nur das Kozenklassig in Telfes im Stubaital.

Eigentlich mag ich ja keine Rennen mehr machen und ich vermisse diese auch überhaupt nicht. Aber weil ich es ja steil recht gern mag und bei meinen Laufaktivitäten auch meist mit Stecken unterwegs bin, hab ich doch überlegt, dort dabei zu sein.

Auch war ich die letzten Jahre ziemlich oft auf der Nordkette bzw. Hafelekarspitze unterwegs und immer wieder hab ich mich gefreut, direkt bei Innsbruck so ein schönes Berggelände vorzufinden.

Heute am Morgen, hab ich mich dann endgültig entschlossen mit zu machen. Bin mit dem Radl runter in die Stadt, um mich nachzumelden und dann mit dem Rad rauf zur Hungerburg.

Voll überrascht war ich über die zahlreichen Teilnehmer. Organisiert wird das vom Südtiroler Sporthändler „Sportler“, der ja auch in Innsbruck (ehem. Sport Witting) eine Filiale hat und von den insgesamt ca. 150 Teilnehmern, waren bestimmt 30 aus Südtirol hergefahren.

Oft werden ja diese Verticals mit Einzelstart durchgeführt, weil es meist auf einem schmalen steilen Steig nach oben geht und man sich dort mit den Stecken ziemlich behindert und deshalb ein gewisses Verletzungsrisiko besteht und auch das Überholen ziemlich schwierig ist. Heute war allerdings ein Massenstart und ich als langsamer Starter hab dabei schon große Nachteile, weil bis ich in die Gänge gekommen bin, lag ich schon ziemlich hinten und das anschließende Überholen war dann sehr schwierig.

Hab es in der ersten Rennhälfte ziemlich bereut hier mit zu machen – bin dann teils hinter den Läufern geblieben, weil mir das Überholen einfach zu stressig war. Später hat sich dann das Feld doch ziemlich auseinander gezogen und so waren dann meist nur mehr einzelne Läufer vor mir, die mich auch gekannt und vorbei gelassen haben.

Kam dann echt noch auf den 7. Gesamtplatz vor mit einer Zeit von 39:37 h. Gewonnen hat der Südtiroler David Thöni in der gewaltigen Zeit von 36:53 min., 27 sek. vor Philipp Brugger und 37 sek. vor Andreas Seewald aus Bayern. Die Ergebnisliste gibt’s sicher bald auf http://my.sportler.com/sportler-vertical/sportler-vertical-innsbruck/

Interessant wäre es für mich, welche Zeit ich geschafft hätte, wenn ich auch in der 1. Rennhälfte unbehindert laufen hätte können. Wenn ich wieder bei einem solchen Vertical mitmachen sollte, dann nur mit Einzelstart. Sicher ist ein Massenstart für den Veranstalter organisatorisch viel einfacher, aber auf solchen engen und steilen Steigen ist ein Einzelstart bestimmt die fairste und auch sicherste Durchführung (wegen der Stecken).

Kann aber trotzdem ganz zufrieden sein – immerhin bin i ja heuer 50 geworden und eigentlich sollte man in dem Alter schon gescheiter sein, als sich bei Rennen abzukämpfen.

Nach dem Rennen bin i auf’s geliebte Hafelekarspitzl. Mit der Zeit wird mir ja immer bewusster, dass der eigentliche und wahre Sport, der ist, den man für sich macht, dass man seinen Körper spürt und der für die Seele und für die Gesundheit gut ist.

14.08.16: Kühtaier Bergkaiser: Gestern Abend hab ich auf www.radsportsevents.com gesehen, dass beim Kühtaier Bergkaiser wieder auf der alten Strecke gefahren wird, also von Innbruck über Kematen direkt ins Kühtai. Hm, das war ja früher eines meiner Lieblingsrennen mit Start direkt in Innsbruck, schon in der früh um 9:00 Uhr und auf einer absolut lässigen Strecke. Das Wetter ist auch bestens vorhergesagt, da könnte ich direkt mitfahren. Vorm Einschlafen hab ich mich aber entschlossen den Tag lieber für eine schöne Radtour zu nutzen.

In der Früh beim Aufstehen bin ich immer viel mehr Energiegeladen, als beim zu Bett gehen und so hab ich mich doch entschlossen mitzufahren – mal schauen wie langsam ich inzwischen geworden bin.

Mit dem Radl zum Start und los ging’s um 9:00 Uhr. Früher ging’s ja neutralisiert bis nach Kematen. Doch heute wurde der Start schon kurz nach Kranebitten freigegeben. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich eh nicht mitgefahren. Nach der Startfreigabe wurde dann voll weggebolzt und es ging mit ca. 50 km/h dahin. Bei diesem Tempo im Windschatten zu fahren mit vielen Leuten um mich herum, ist mir zu gefährlich. So wurde ich schnell durchgereicht und als ich mich umdrehte – siehe da – es war niemand mehr hinter mir. Auf was hab ich mich da wieder eingelassen.

Nach Kematen, als es so geschmiert aufwärts ging, konnte ich dann die ersten Überholvorgänge machen und allmählich kam ich auch immer besser in Schwung. Eigentlich fuhr ich mein eigenes Rennen, war immer beim Überholen und gut, dass kein Gegenwind war.

Ich als Leichtgewicht mit relativ wenig Wattleistung, hätte wahrscheinlich bei den geringen Steigungen bis Sellrain mit den Schnellen eh nicht mitfahren können bzw. nur dann mit Ach und Krach, wenn ich mich ganz dicht in den Windschatten geklemmt hätte. Von daher war meine „Renntaktik“ vielleicht nicht mal so schlecht.

Bin immer abwechselnd stehend und sitzend gefahren und mir hat’s eigentlich richtig getaugt auf dieser lässigen Strecke. Kam dann immerhin bis zum 13. Platz vor und es war für mich direkt schade, dass es nicht noch weiter aufwärts ging – z. B. zum Finstertaler Stausee (das wär mal was - oder Frank Riezler?).

Meine Zeit von 1:19 h von Innsbruck kann sich eigentlich auch sehen lassen und so kann ich ziemlich zufrieden sein. Die Ergebnisliste gibt’s bald auf www.radsportevents.com.

Bin dann noch zum Finstertaler Stausee hinauf und nach der Siegerehrung über die Dörfer Tanneben, Grinzens, Gärberbach, Vill, Grünwalderhof und Lans heim und so hab ich auch noch eine schöne Radltour machen können.

Betreiben diese beiden (Foto von Walter Andre) wirklich die gleiche Sportart? In der Klasse M50 - Muskelmann Martin Fritz 1. und der Bergfloh 2.

07.08.16: Glungezer Berglauf: Es fällt mir immer schwerer mich für Rennen zu motivieren. Ich bewege mich nach wie vor total gerne und auch sehr viel, aber ich sehe immer weniger Sinn darin, mich mit anderen dabei zu messen. Klar hängt es auch damit zusammen, dass ich mit zunehmendem Alter immer langsamer werde (vgl. Bild unten) und warum sollte ich mich mit 50 Jahren noch mit den Jungen messen und für Altersklassenwertungen habe ich mich noch nie besonders interessiert.
Die letzten Aufdeckungen im Spitzensport haben uns wieder recht deutlich vor Augen geführt, dass sich seit der DDR-Zeit in vielen Ländern kaum etwas zum Besseren verändert hat – Sportler, Funktionäre und Politiker sitzen so ziemlich im gleichen Boot und helfen sich gegenseitig mit leider oft auch illegalen Mitteln, um nach oben zu kommen.
Im sog. Hobbysport gibt’s keine Kontrollen und darum kann eigentlich jeder machen was er will. Bei dem großen Ehrgeiz einiger Sportler, sind unerlaubte Mittel nicht so weit weg, vor allem, wenn man glaubt, dass es der andere auch macht.
In Anbetracht dieser Probleme, ist der wahre Sport 'Spaß an der Bewegung' zu haben, ohne sich mit anderen messen zu müssen.
Heute in der Früh habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, bei meinem Hausberglauf dabei zu sein. Eine lässige Strecke ist es allemal – 2100 hm und ca. 15 km auf einem Stück bergauf.
Heute waren viele starke Läufer dabei, die teilweise von recht weit hergereist sind, weil Hüttenwirt Gottfried 500,- für einen neuen Streckenrekord (meine Zeit von 2012: 1:39:45 h) ausgesetzt hat. Die ersten 15 Minuten waren für mich mal wieder die schwersten, vor allem, um wieder in den „Rennmodus“ zu kommen
Dann ging’s eigentlich ganz gut, aber jedes Jahr werde ich etwas langsamer. Freilich bin ich in den letzten Wochen eigentlich nur Rad gefahren, aber mir ist die Zeit zu schade, mich extra für Rennen vorzubereiten. Weil, was hätte ich davon, wenn ich durch Lauftraining heute eine oder zwei Minuten schneller gewesen wäre. Mit einer Zeit von 1:45:09 h wurde ich heute 4. Die Ergebnisliste gibt’s unter: www.svtulfes.at .
Aber in Tulfes und am Glungezer bin ich daheim und darum war‘s heute wieder ein schöner Tag mit vielen Bekannten und Freunden.


29.07.16: Südtirol Skyrace www.suedtirol-ultraskyrace.it: Vor zwei Jahren hab ich die Runde mit 121 km und über 7.500 hm bei teilweise Regenwetter hinter mich gebracht – aber es war damals vor allem am Schluss eine ganz zache Angelegenheit. Eigentlich hab ich ja solche Rennen ad akta gelegt, weil die Chance, dass am angesetzten Tag das Wetter passt, eigentlich ziemlich gegen 0 geht.
Doch heuer war anscheinend genau für Freitag und Samstag ziemlich stabiles Wetter ohne nennenswerte Gewittergefahr vorhergesagt. So hab ich doch wieder überlegt, weil es schon verlockend wäre, mal die Runde bei perfektem Wetter hinter sich zu bringen.
Aber weil ich ja die letzten Wochen fast nur mit dem Rennrad unterwegs war und i im Juli immerhin schon ca. 70.000 hm mit diesem gemacht hab, war mir aber auch klar, dass diese Ultra-Runde wieder eine sehr harte Angelegenheit werden würde, weil bergab meine Muskeln kaum trainiert sind.
Als Lauftraining hab ich am Mittwoch eine Glungezer-Berglaufrunde gemacht und weil’s einigermaßen gegangen ist, hab ich am Donnerstag per e-mail mal gefragt, ob ich mich für den Ultra evtl. nachmelden könnte. Eigentlich wäre ich froh über eine negative Antwort gewesen, doch Donnerstag-Nacht, hat es geheißen, dass es kein Problem wäre.
Nachts hab ich dann wieder überlegt und am Freitag hab ich dann sogar eine Mitfahrgelegenheit ausfindig machen können und so hab ich „Wahnsinniger“ mich doch für eine Teilnahme entschlossen.
Am Freitag am späten Nachmittag waren wir in Bozen und um 20:00 Uhr machten sich 139 Teilnehmer auf den Weg.
Vom Start weg stellte ich mir aber immer wieder die Sinnfrage. Psychisch belastet hat mich auch, dass wir in die Nacht hineinliefen und als sich oben über ca. 1.900 m Seehöhe ziemlich dichter Nebel einstellte und man die Markierungen kaum sah und es zudem ziemlich kalt wurde, hab ich mir nur gedacht „was tust du da eigentlich“. Bei der ersten großen Labestation am Rittner Horn auf 2260 m nach rd. 20 km und 2100 hm hab ich mich dann einfach entschlossen die Sache zu beenden.
Als ich in dem Zelt so dagesessen bin und den ständig ankommenden Läufern beim Verpflegen und Umziehen beobachtet hab, war ich heilfroh, dass für mich die Angelegenheit erledigt war und ich nicht diese noch anstehende weite beschwerliche „Reise“ antreten brauche.
Die Rittner-Horn-Verpflegungsstelle ist mit dem Auto erreichbar und so kam ich mit der Bergrettung, die eh teils wieder runter fuhren nach Bozen zurück zum Start.
Auf meinen Zug nach Innsbruck um 6:00 Uhr musste ich dann ca. 4 h warten, aber das war in der warmen Stadt kein Problem und am Samstag-Morgen um 8:30 Uhr war ich wieder zuhause bei meiner Familie.
Auch hab ich mal wieder gesehen, dass ich inzwischen gar nicht mehr von daheim weg mag und wenn ich bei sowas wie heute unterwegs bin, wird mir erst bewusst, wie schön ich’s daheim hab. 

19.03.16: Glungezer Tourenrennen: In den letzten Jahren hat sich ja die Motivation auf Rennen bei mir immer mehr in Grenzen gehalten und auch infolge meines hohen Arbeitseinsatzes in der Firma waren mir dann die Skitourenrennen heuer völlig gleichgültig.
Doch heute beim Tourenrennen auf meinem Hausberg bei meinen Freunden in Tulfes wollte ich schon dabei sein. Rikki hat mich mit dem Auto zum Erlerhof gebracht und von dort bin i dann mit Ski zum Start zur Tulfer Hütte rauf. Koni Gatt und der SV Tulfes hat nun schon das Glungezer-Tourenrennen zum 20. mal organisiert und es ist somit eines der traditionsreichsten Skitourenrennen in Tirol.
Vielleicht wollten einige das traumhafte Wetter für eine schönes Tourchen ausnützen und so waren heute nur 21. Leute am Start. Ich bin ja schon lange nicht mehr im Renntempo unterwegs gewesen und so sah ich dem Rennen nicht gerade mit Freuden entgegen. Nach ca. 4 min. konnte ich aber die Führung übernehmen und auch in der Folge immer weiter ausbauen, somit hielt sich der Rennstress in Grenzen. Ich wollte aber trotzdem eine gute Zeit schaffen, aber ohne Konkurrenzdruck weiß ich von mir, dass es dann keine besonders schnellen Zeiten werden, weil man ja doch nicht alles geben braucht.
Gestern hatte ich ja die letzten ca. 100 hm zur Hütte eine direkte Spur gelegt und als ich heute dort ankam, war diese leider durch Abfahrer teils "ausgelöscht". Bin aber trotzdem direkt zur Hütte rauf, weil ich außen herum bei der seilversicherten Querung einen normalen Tourengeher nicht mehr überholen könnte.
Meine Spur von gestern ist seit dem niemand mehr hinauf und so war's wieder teils zu Spuren und das hat dann schon etwas Zeit gekostet. War dann in 58:38 min. oben, 2. wurde Christian Maier aus Tulfes in der starken Zeit von 1:03:11 h und 3. Bernhard Haller in 1:05:35 h, dem es heute nicht besonders gut gegangen ist - die Ergebnisliste und einige Bilder gibt's auf www.svtulves.at.
Bin dann danach noch das kurze Stück zum Gipfel rauf, um oben die Sonne und die schöne Aussicht zu genießen. Hüttenwirt Gottfried hat die Musikanten und Schuhplattler aus Tulfes organisiert und so war auf der Hütte heute die reinste Partystimmung. Aufgrund des Traumwetters konnte die Siegerehrung sogar draußen auf der Hüttenterrasse und das Mitte März auf 2610 m durchgeführt werden. Es wurde getanzt, gesungen und gefeiert und so hab auch ich 2 Bier und einige Schnapserln getrunken.
Um 16:45 Uhr hab ich mich dann doch aufgerafft aufzubrechen, weil ich ja noch mit Ski bis zu mir heim nach Sistrans fahren musste. Bin ja überhaupt keinen Alkohol mehr gewöhnt und so hab ich den in der teils inzwischen windgepressten Direttissi-Abfahrt schon gespürt. Unten auf den Forstwegen war dann der Schnee teils noch pulvrig, teils schon weich und auch wieder harschig - also auch nicht besonders vergnüglich. Nach dem kurzen Gegenanstieg nach der Rinner Alm konnte ich aber immerhin bis 1080 m mit Ski runter fahren und nach einem Fußmarsch war ich dann um kurz vor 18:00 Uhr daheim.
Wieder mal a schöns Tagl am Glungezer.